Austauschfahrt in die USA

Vom 11. bis 29. Oktober 2025 waren zehn Schülerinnen und Schüler mit Frau Commichau unterwegs, um unsere Partnerschule, die Washington High School in Sioux Falls/South Dakota, zu besuchen.

Nach unserer Ankunft hatten wir am Native American Day und einem Studientag erst einmal unterrichtsfrei, dann aber begleiteten wir unsere Gastgeschwister in die Washington High School (WHS) und konnten so erste Eindrücke vom Schulalltag gewinnen. Der Unterricht beginnt hier um 8:15 Uhr und endet nach sieben Periods um 15:10 Uhr.

In der zweiten Woche durften wir eigene Stundenpläne zusammenstellen. Die Auswahl fiel nicht leicht, weil es so viele interessante und abwechslungsreiche Angebote gab, z. B. Forensics, Oceti Sakowin, Psychology, Jazz Choir, Total Body Wellness, Life skills, Yoga und außerdem viele berufsvorbereitende Fächer.

Ein großer Unterschied zu unserem Schulsystem ist, dass die Schüler hier am Ende jedes Semesters ihre Fächer neu wählen. Ansonsten haben sie jeden Tag denselben Stundenplan. Zwischen den einzelnen Periods (Unterrichtsstunden à 55 Minuten) gibt es jeweils nur 5 Minuten Pause, um den Raum zu wechseln.

Die Schüler der Klassenstufen 9 und 10 haben eine 25-minütige Mittagspause und verbringen die restlichen 25 Minuten ihrer Pause in einer sogenannten Study Hall, einer Selbstlernzeit. Die Schüler der Klassenstufen 11 und 12 hingegen haben eine 50-minütige Mittagspause und dürfen sogar nach Hause fahren oder außerhalb der Schule essen gehen.

Die Klassengröße ist hier ähnlich wie in Deutschland. Besonders im Unterricht von Mrs. Samson ist uns aufgefallen, dass der Sprachunterricht sehr anders gestaltet ist als bei uns. Sie arbeitet viel mit mündlichen Übungen und spielerischen Methoden, wodurch der Unterricht lebendiger ist und die Schüler mehr Spaß am Lernen haben. Das sorgt für eine deutlich höhere Motivation, eine Fremdsprache zu lernen.

Da die WHS eine große Vielfalt an unterschiedlichen Fächern anbietet, gibt es zusätzlich die sogenannte CTE (Career and Technical Education). Sie ist vergleichbar mit einer Berufsschule und befindet sich am Stadtrand. Um auch dort einen Eindruck zu gewinnen, sind wir mit dem Schulbus dorthin gefahren und haben eine Führung durch einen Lehrer bekommen. Spannend war, dass wir in alle Räume und Hallen, in denen Schweißen, Lackieren, Automechanik, Holz, Aviation, Krankenpflege, Programmieren, Landwirtschaft u. v. m. unterrichtet wurde, hineinschauen durften.

Insgesamt war der Aufenthalt an der WHS eine spannende und bereichernde Erfahrung. Wir konnten viele neue Eindrücke vom amerikanischen Schulsystem gewinnen und Unterschiede zu unserem eigene Schulalltag entdecken. (hh/ss)

Sport

Auf der WHS ist der Sport sehr hoch angesehen. Es gibt dort American Football, Fußball, Volleyball, Basketball und Cheerleading. Beim Volleyball und Fußball gibt es jeweils auch Mädchenteams. Die Turnhalle und der Kraftraum der Schule sind sehr modern und sauber, was das Benutzen der Geräte attraktiv macht.

Außerhalb der Schule gab es auch viele Sportereignisse wie z.B. American-Football-Spiele mit einem großen Ansturm an Zuschauern. Jedes Spiel steht unter einem bestimmten Motto; beim ersten Spiel lautete es „Pink Day“, weil der Oktober der Brustkrebsmonat ist, und um darauf aufmerksam zu machen, sind alle in pink gekommen. Die Sportereignisse waren echt ein Highlight der Fahrt, weil sie so sind wie in den bekannten High-School-Filmen. Vor den Fan-Tribünen stehen die Cheerleader des jeweiligen Teams und geben die Fangesänge vor, die dann alle gemeinsam lautstark singen. (jm/ph)

Sioux Falls

Sioux Falls empfand ich als eine sehr besondere und ungewohnte Stadt, vor allem im Vergleich zu dem eher städtischen Umfeld in Deutschland, in dem ich lebe. Die Gebäude und Häuser liegen dort weit auseinander, und ohne ein Auto ist es fast unmöglich, von einem Ort zum anderen zu gelangen.

Es gab viele verschiedene Möglichkeiten zur Schule zu kommen, einige haben den Bus genommen oder sind von den Eltern gefahren worden, aber die meisten sind allein oder mit Freunden im eigenen Wagen gefahren. Sehr viele Autos waren echt sehr groß, die meisten davon waren Pick-up-Trucks.

Meine Gastfamilie war ausgesprochen freundlich, hilfsbereit und aufmerksam. Sie kümmerte sich stets darum, dass es mir gut ging und ich mich wohl fühlte. Ich hatte mein eigenes Zimmer, wodurch viel Privatsphäre und Rückzugsmöglichkeit gegeben wurde. Die Kommunikation verlief problemlos; wir konnten offen und respektvoll miteinander sprechen.

Auch außerhalb der Familie begegneten mir die meisten Menschen mit großer Freundlichkeit und Offenheit. Insgesamt habe ich Sioux Falls als einen angenehmen, ruhigen und sehr gastfreundlichen Ort erlebt, das Leben wirkt insgesamt ruhiger und weniger hektisch als in Deutschland. (cm/vg)

Etwas zum Essen

Was die Ernährung betrifft, unterscheidet sich das Angebot an Gemüse und Obst in den USA nicht besonders stark von dem in Deutschland, doch die Essgewohnheiten vieler Familien sehen im Gegensatz zu unseren sehr unterschiedlich aus. Auch wenn das Stereotyp von amerikanischem Fastfood natürlich nicht überall zutrifft, war es doch für uns schnell zu bemerken: Vollkornbrot oder ungesüßtes Brot ist kaum zu sehen. Nahezu alle Teige wie Sauerteigbrot, Toast, Pizza usw. sind süß. Viele Familien haben einen zweiten Kühlschrank ausschließlich für Süßgetränke (“Pops”) und an Snacks mangelt es oft nicht.

Aber so anders sind die Mahlzeiten dann doch nicht. Breakfast besteht für viele aus Kaffee oder einem Energy-Drink, vielleicht Porridge oder Müsli, wobei Brötchen hier selten zu finden sind. Lunch gibt es in der Schule, wo es neben der durchgehenden Auswahl an Obst und Gemüse eine täglich variierende Option an warmem Essen gibt, z. B. Pizza, Ofenkartoffeln, Chicken Nuggets oder Burger. Dinner besteht oft aus Klassikern wie Pasta, Pommes (“Smiley Fries” sind hier ein großes Ding) und Garlic Bread.

Insgesamt gibt es jedoch große Unterschiede in der Frische: Sehr oft wird auf Fertigmahlzeiten zurückgegriffen. Gemüse gibt es vorgeschnitten in Plastikbeuteln, und TK-Ware ist oft der Standard, gekocht wird teilweise eher weniger.

All das trifft natürlich nicht auf alle Menschen zu und könnte auch das Resultat von Zeit- oder Geldmangel sein. Am Anfang war es für viele jedoch erstaunlich, wie anders die Essgewohnheiten sein können. (es/tw)

Black Hills

Am letzten Wochenende unseres Aufenthalts machten wir mit einem größeren Van, den Mrs. Samson sicher steuerte, einen Ausflug in die Black Hills. Das ist ein Gebirgszug, der etwa 600 km westlich von Sioux Falls liegt. Auf unserer Route durchquerten wir bester Stimmung die Great Plains und legten einen Stopp im Akta Lakota Museum direkt am Missouri ein. Zu Beginn wurden wir über die Schule für indigene Kinder informiert, die auf dem Gelände liegt, und wie die Situation der indigenen Gemeinschaft dort ist. Danach sahen wir ein Einführungsvideo, das uns mehr über die Geschichte und Kultur der indigenen Bevölkerung vermittelte. Es war alles sehr interessant, und wir konnten anschließend auch die Ausstellung erkunden.

Später am Tag besuchten wir den Badlands National Park, in dem uns die beeindruckenden Felsformationen und die außergewöhnliche Landschaft sofort fasziniert haben. Wir sahen zahlreiche Präriehunde, einen Bison und andere Tiere. Einige von uns kletterten ein Stück in den Felsen herum und wanderten ein bisschen durch das Gebiet, um die Natur noch intensiver zu erleben. In Rapid City gab es schließlich ein Abendessen im Applebee’s, bevor es ins Hotel ging, wo wir uns ausruhen konnten, da uns am nächsten Tag ein volles Programm erwartete.

Ausgehend vom Sylvan Lake unternahmen wir am nächsten Vormittag eine Wanderung. Die Landschaft dort war atemberaubend – der See lag ruhig zwischen hohen Felsen, aber die Trails waren teilweise sehr anspruchsvoll, führten durch Wälder und über große Steine, so dass wir oft von Felsen zu Felsen klettern mussten. Insgesamt dauerte unsere Wanderung etwa zweieinhalb Stunden, und wir waren stolz, als wir den Rundweg geschafft hatten.

Am Nachmittag fuhren wir weiter in den Custer State Park. Auch dort war die Landschaft wunderschön: Weite Ebenen, dichte Wälder und beeindruckende Felsformationen wechselten sich ab. Besonders aufregend war es, als wir riesige Bisonherden aus nächster Nähe sahen – einige Tiere standen sogar direkt auf der Straße. Außerdem konnten wir Wildziegen und andere Tiere beobachten.

Zum Abschluss des Tages besuchten wir den berühmten Mount Rushmore. Die riesigen in Stein gemeißelten Gesichter der vier Präsidenten waren sehr beeindruckend. Wir machten viele Fotos und einige von uns liefen auch den kleinen Trail, der rund um das Denkmal führt.

Nach diesem ereignisreichen Tag fuhren wir zurück ins Hotel, bestellten Pizza bei Domino’s und ließen den Abend gemütlich ausklingen. Es war ein wunderschöner Tag voller Eindrücke und gemeinsamer Erlebnisse. (ab/ns)

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die ganze Reise unbeschreiblich schön war und nur weiterzuempfehlen ist.