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Frankreich 2004

Saint Vincent ist eine Privatschule mit etwa 2200 Schülerinnen und Schülern. Außer dem „Brevet du collège“ (nach der 9. Klasse) und dem „Baccalauréat“ (Abitur, nach der 12. Klasse) kann man sich hier auch nach dem Abitur auch auf den Besuch einer „Grande Ecole“ vorbereiten, zu diesen Hochschulen hat man nur nach dem Bestehen sogenannter „concours“ Zugang.

Es ist eine sehr große Einrichtung. Das Schulgelände ist etwa 6 ha groß und liegt am Rande des Stadtzentrums von Rennes gleich neben einem großen Park („Thabor“). Ein Internat ist der Schule angeschlossen.

Saint Vincent hat im Bereich des „Lycée“ (gymnasiale Oberstufe) eine sogenannte „Section européene“, in den Klassen dieser Abteilung wird verstärkt Englisch unterrichtet. Unsere Partnerschüler lernen in dieser „Section“. Nicht alle haben Deutsch als zweite Fremdsprache gewählt – etwa die Hälfte lernt Spanisch. Auch aus unserer Schule nahmen nicht nur Schüler mit Französisch als zweiter oder dritter Fremdsprache teil, sondern auch einige „Lateiner“. Für alle war Englisch die gemeinsame Sprache, es wurde aber auch viel Französisch und Deutsch gesprochen.

 

 

Bonjour, ça va?
Die Austauschfahrt nach Frankreich

Am Samstag, dem 18. September 2004 ging es los! Um 5:30 Uhr traf sich unsere noch sehr müde Gruppe von 20 Schülern und 2 Lehrern am Potsdamer HBF. Wir fuhren über 12 Stunden und stiegen 5 mal um. Wobei das Umsteigen am schwersten fiel, denn wenn wir Mädchen, wie immer, unseren halben Kleiderschrank mitnehmen, fällt das ganze Koffer- Hin -und -Herziehen natürlich doppelt so schwer.

Schließlich kamen wir dann doch unversehrt um 21:15 in Rennes an, wo uns unsere Austauschpartner schon am Bahnhof erwarteten. Nun war es soweit, der Magen wurde flau und man selbst etwas zittrig. Man sah gleich zum ersten Mal seinen Austauschpartner, bei dem man von nun an eine Woche leben würde. Zuerst wurden die Namen der Austauschpartner und dann die Namen von uns laut vorgelesen, daraufhin traten die genannten Personen vor und man sah sich zum ersten Mal. Gleich Morgen, also Sonntag, war der einzige »freie« Tag, und wir dachten, dass wir den ganzen Tag mit unserer Familie allein sein würden. Da wurde einem schon ein bisschen mulmig….Gott sei dank wirkten die Austauschpartner alle sehr nett! Die ganze Aufregung um den Sonntag war natürlich unbegründet. Fast alle Austauschfamilien versuchten, es uns so schön wie möglich zu machen, und so trafen sich viele von uns in kleinen Gruppe wieder und machten etwas besonderes. So gab es von einer Segeltour auf dem den Atlantik, bis hin zum einfachen Dasitzen und Heavy-Metal-Musik hören fast alles. An allen anderen Tagen hatten wir viel Programm. Jeden Morgen um 8 Uhr ging es los. Am Anfang der Woche bekamen wir erst mal eine Einführung vom Direktor und uns wurde die riesige Schule gezeigt.Dort mussten wir uns zurecht finden können, denn in den nächsten Tagen arbeiteten wir mit unseren Austauschpartnern an einem Projekt (Thema: »Unsere Traumstadt«), und eigentlich sollten wir auch den Unterricht besuchen, das klappte aber leider nicht.

Natürlich saßen wir die ganze Woche nicht nur in der Schule, wir hatten ein abwechslungsreiches Programm, schließlich waren wir ja in Frankreich und wollten auch etwas vom Land sehen! Am Mittwoch machten wir z.B. eine Wattwanderung zu einer wunderschönen alten Burganlage – dem Mont Saint Michel. Da diese aber von Watt umgeben und Bewegung bekanntlich gesund ist, wanderten wir barfuß, bei nicht allzu schönem Wetter volle drei Stunden durch das Watt. So etwas macht man auch nicht alle Tage! Wir besichtigten auch den Wald von Brocéliande, der Wald aus König Arthurs Sage der, wie wir gemerkt haben, auch sonst voller Märchen und Sagen steckt. Natürlich wurde uns auch Rennes ,mit einer Ralley, einer Stadt- und Parlamentsbesichtigung mehrmals und von allen Seiten gezeigt.

Aber auch ohne diese Besichtigungen kannten wir uns am Ende der Woche gut in Rennes aus, denn unsere Austauchpartner hatten leider die ganze Zeit bis ca. 16 Uhr Schule, und da unsere Ausflüge manchmal schon früher vorbei waren, hatten wir Deutschen oft allein noch ein wenig Zeit. Wir schlenderten dann gemütlich durch die Straßen und setzten uns in ein schönes Café oder aßen Crêpes.

Um 16:00 Uhr gingen wir dann zurück zur Schule und trafen unsere Austauschpartner wieder. Ab da machten wir alle etwas unterschiedliches. Manche gingen dann noch in eine Bar oder ein Café, oder man setzte sich einfach ein wenig in den Park oder man ging halt nach Hause. Das musste man mit seinem Austauschpartner entscheiden, aber es verlief eigentlich immer alles ganz entspannt. Den weiteren Tag mit seinem Austauschpartner zu planen , war aber gar nicht immer so einfach, denn wir sind ja in Frankreich und da spricht man französisch und das klappte nicht immer so gut. Schließlich redete doch fast jeder mit seiner Familie und seinem Austauschpartner hauptsächlich auf Englisch. Am Samstag um 7:45 Uhr saßen wir wieder im Zug, doch wir fuhren nicht gleich nach Hause, nein, wir hatten noch einen ganzen Tag in Paris vor uns.

In Paris angekommen, verstauten wir nur schnell unsere Koffer in Schließfächern und bekamen dann eine kurze »Einführung« in Paris, mit der Besichtigung von Notre Dame. Wir liefen dann zum Louvre, und ab da konnten wir in Dreier- Gruppen den ganzen restlichen Tag machen was wir wollten. Manche von uns machten das volle Kultur-Programm und gingen in den Louvre, zum Eiffelturm und auf die Champs-Elysées und andere, na ja, die machten halt etwas anderes. Um 20:46 Uhr fuhren wir dann wieder los in Richtung Heimat. Diesmal nicht mit fünf mal umsteigen, sondern in einer durchgehenden Fahrt in einem Schlaf-Wagen, wobei von Schlafen natürlich keine Rede war! Um 09.07Uhr kamen wir alle müde und geschafft an, froh, wieder bei der »richtigen« Familie zu sein an. Insgesamt war die Woche in Frankreich schön und voll bepackt mit viel Neuem. Zum großen Teil lag das an den französischen Lehrern und den Gastfamilien, die sich viel Mühe gegeben haben, uns eine angenehme Woche zu gestalten. Merci!

Sarah Nunheim 13.Klasse