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Polen 2023

Austauschfahrt nach Polen   24.09 – 29.09.2023

Wir wandern in den Beskiden

Wie jedes Schuljahr, und diese Tradition besteht an unserer Schule schon sehr lange, nehmen die SchülerInnen der 10. Klassen an einem Austauschprojekt statt. Ganz konkret wird es so geplant, dass die deutschen Schüler:innen im September die Partnerschulen im Ausland besuchen und im März der Rückbesuch in Potsdam erfolgt.

Unsere Gruppe, das sind 14 Jugendliche, hat mit zwei Lehrerinnen die Partnerschule in Cieszyn besucht. Cieszyn ist eine Stadt im Süden Polens an der Grenze zu Tschechen. Im Rahmen dieser 6tägigen Fahrt fanden viele gemeinsame Ausflüge und Besichtigungen statt: Cieszyn und Umgebung, Krakau und die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Während der Austauschwoche sind die Schüler:innen bei ihren polnischen Gastfamilien untergebracht – das sorgt für viel Gesprächsstoff und ist in kulinarischer Hinsicht eine wertvolle Erfahrung.

Ein Programmpunkt hieß – die Bergwanderung. Hier der Bericht eines Teilnehmers:

Tagebucheintrag, Donnerstag 27.09.2023

Heute war ein weiterer aufregender Tag während unserer Austauschfahrt in Polen. Wir hatten geplant, in den Bergen zu wandern, und ich freute mich schon sehr darauf. Ein besonderes Highlight war, dass wir heute etwas länger schlafen konnten, da wir erst gegen acht Uhr aufstehen mussten. Mein Austauschpartner und ich nutzten die Zeit, um uns zum Frühstück Pancakes zu backen. Anschließend wurden wir von der Schwester meines Austauschschülers abgeholt und in die Berge gefahren, wo wir uns an einer Seilbahnstation mit den anderen Austauschschüler:innen und unseren Lehrerinnen trafen. Die Lehrerinnen besorgten die Tickets, und wir fuhren los. Die Aussicht während der Fahrt war atemberaubend. Oben angekommen, entdeckten wir eine Sommerrodelbahn, die jedoch zu unserem Bedauern noch nicht geöffnet war. Aber das war kein Problem, wir wanderten weiter und erreichten nach 15 Minuten eine Aussichtsplattform, deren Höhe sicherlich 20 Meter betrug. Man konnte nicht nur die schöne Natur, oder wie mein Austauschpartner mir beibrachte „pienkna natura“, sondern die Stadt Cieszyn und die ganze Region sehen (auch das größte Stahlwerk Tschechiens war in weiter Ferne zu erkennen). Wir machten also eine kurze Pause, um die Landschaft zu genießen und Erinnerungen festzuhalten. Anschließend setzten wir unsere Wanderung fort und gelangten zu einer gemütlichen Berghütte. Dort angekommen, begannen wir zu grillen, spielten Fußball und hatten jede Menge Spaß.

Es war toll, zu sehen, wie unsere internationalen Freundschaften während dieser Reise wuchsen. Nachdem wir uns gestärkt und nett miteinander die Zeit verbracht hatten, setzten wir unsere Wanderung den Berg hinab fort. Der Abstieg dauerte etwa drei Stunden, aber die Zeit verging wie im Flug, da wir von der faszinierenden Natur und den beeindruckenden Aussichten umgeben waren. Unten angekommen, führte uns der Weg zum Supermarkt, wo wir uns Erfrischungsgetränke besorgten, um unseren Durst zu stillen.

Danach entschieden wir, die letzten Stunden unseres Tages auf einem Sportplatz zu verbringen. An einem nahegelegenen Fußballplatz angekommen, merkten wir, dass dieser leider schon von anderen Kindern besetzt war. Statt weiterzugehen, feuerten wir die jüngeren Kinder an und sorgten für eine gute Stimmung. Das war sehr lustig. Nach etwa zwei Stunden war es dann auch Zeit zu gehen, und wir wurden von unseren Gasteltern abgeholt.

Es war wirklich schön in Polen. Vor allen die Gastfamilien und die anderen Schüler:innen waren unglaublich nett und gastfreundlich. Wir hatten sehr viele schöne Momente miteinander und hatten die Gelegenheit, uns mit ihnen anzufreunden.

Text: Matthes Schüler, 10a

Polen 2022

Schüleraustauschfahrt nach Ciezyn (Polen) 

Dzień dobry! Das ist Polnisch und bedeutet „Guten Tag“. Es sind nur zwei von vielen polnischen Wörtern, die ich auf der Austauschfahrt nach Polen gelernt habe. Vor gut einem Monat begann das Abenteuer! Als wir unsere polnischen Austauschpartner zugeteilt bekamen, kam ich dem „Großen Tag“ immer näher- Eine Woche in der polnischen Stadt Ciezyn in einer Gastfamilie wohnen. Das bedeutete eine Woche lang neues Essen, eine neue Sprache, neue Menschen und eine fremde Kultur. 

Sonntag, 25. September 5 Uhr morgens. Ich konnte kaum schlafen vor Aufregung. Endlich war der Tag gekommen, an dem wir unsere Reise starteten. Wir trafen uns um 7 Uhr am Hauptbahnhof Berlin, verabschiedeten unsere Familien und schon konnte es losgehen. In den einzelnen Zugabteilen wurde wild diskutiert und überlegt, was uns alles in Ciezyn erwartet. Wir alle waren aufgeregt, aber nutzten die lange Fahrt, um zu schlafen, so dass wir munter von den polnischen Familien aufgenommen werden konnten. In Ciezyn angekommen, wurden wir herzlich von den Familien („Rodzin“) empfangen, trotz unserer kleinen Verspätung. 

Wir fuhren nun alle zu unseren Gastfamilien nach Hause. Auf dem Weg habe ich schon viel mit meiner Gastschwester geredet. Natürlich war das am Anfang noch etwas holprig, mit der Zeit wurde es aber stets besser. „Zuhause“ angekommen haben wir Abendbrot gegessen, und ich habe meiner Familie die Gastgeschenke übergeben. Sie haben sich alle sehr gefreut- besonders mein Gastvater war begeistert von dem deutschen Bier :). Am restlichen Abend habe ich nur noch mit meiner Gastfamilie zusammengesessen und gequatscht- man hatte sich einiges zu erzählen. Ich war allerdings erschöpft von der Fahrt und ging schließlich ins Bett. Mein Zimmer war liebevoll geschmückt und dekoriert. Ich habe sehr gut schlafen können, obwohl ich immer noch meine innere Aufregung spürte. 

Am Montag ging es schon um 6 Uhr in der Frühe mit den Bussen nach Auschwitz. Es war eine bedrückende Stimmung im Bus. Ich glaube, alle waren seelisch schon darauf vorbereitet, dass dies ein besonderer Ausflug werden würde. Trotzdem waren wir gespannt und neugierig. Es war kalt und bewölkt, als wir ankamen. Wir bekamen Audiogeräte, und eine sehr nette Polin (sie konnte sehr gut deutsch) führte uns in dem KZ-Lager herum. Alle waren ruhig und ließen die Eindrücke auf sich einwirken. Doch manch eine Geschichte ist mir seht unter die Haut gegangen. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der Raum an dessen rechter Seite Berge von Haaren lagen. Haufenweise Haare, Haare von den Menschen, die einst hier, an diesem unbeschreiblich düsteren Ort, waren und ermordet wurden. Wir besuchten auch das KZ Auschwitz-Birkenau- auch das eine unglaubliche Erfahrung. Im Großen und Ganzen war diese Exkursion ein Erlebnis, welches ich niemals vergessen werde. 

Dies war nur eine von vielen Aktivitäten, die wir erleben durften. Neben Auschwitz gab es noch die Stadtrallye (organisiert von unseren Gastschüler*innen), einen Besuch der Schule, Ausflug nach Krakau, die Jesuskirche und die Altstadt von Cieszyn, eine Bergwanderung etc…

Wir waren zusammen mit unseren Gastschüler*innen essen und hatten eine Menge Spaß. Die Schule in Ciezyn ist recht klein. Auch die Klassenräume sind nicht üppig- „klein aber fein“. Unsere Austauschpartner lernen in der Schule neben Englisch, Spanisch, Französich alle Deutsch. Die Woche hat uns allen gezeigt, was wir an Zuhause schätzen und wie es ist in einer fremden Familie zu wohnen. Wie es ist, sich auf neues Essen einzustellen, beispielsweise Suppe mit Eierkuchen (Frittatensuppe) und eine neue Sprache zu sprechen und zu verstehen. Für mich war Polen die perfekte Mischung aus Spaß, Abenteuer und Geschichte. Ich kann es jedem ans Herz legen, in dieses Abenteuer einzutauchen und zu lernen, sich auf Neues einzustellen. 

Es geht beim Austausch nicht nur darum, die Städte und Länder zu sehen, sondern auch um die Menschen und deren Kultur und Traditionen. Zu sehen, wie sie leben und was sie von uns unterscheidet, aber auch welche Gemeinsamkeiten wir teilen, wie das Schulsystem in Polen aufgebaut ist und wie das Lernen vor Ort organisert ist – all das waren Eindrücke und Erfahrungen, die ich nicht missen möchte. Es war eine tolle Woche. Solltest du Interesse an einen Austausch nach Polen haben, kann ich dir nur sagen: Mach‘ es! Do zobaczenia / bis bald!

Text: Ronja Ludwig, 10 L, Fotos: Aleksandra Köhler

         

       

Das Projekt wird vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk unterstützt.