Entstehung der Töpferwerkstatt

Vor ziemlich genau einem Jahr hatte Herr Berling unsere Fachgruppe Kunst angeschrieben, dass das Internat nach der Schließung einen Brennofen zu vergeben habe. Das Ungetüm wurde erst einmal in den Keller verfrachtet.

Nach Rücksprache mit Profitöpfern wurde sehr schnell klar, der Ofen braucht einen Abzug für die Hitze, die beim Brand entsteht. Mit einem Budget zur Grundausstattung der Werkstatt wurden Farben, Ton und Werkzeuge besorgt, und die Töpferwerkstatt konnte am Anfang des neuen Schuljahres mit Schnupperstunden starten. Das Interesse an der Arbeit mit Ton war sehr groß, daher musste die Teilnehmerzahl auf 14 begrenzt werden, fast alle sind heute noch mit Begeisterung dabei. Nun begannen wir im Kurs mit Ton zu arbeiten, kleine Daumenschalen und Gefäße, Tiere, Lichthäuschen und andere zauberhafte Dinge entstanden. Noch konnten wir aber nicht brennen.

Die Architektin hatte sich inzwischen sehr umsichtig mit dem Aus- und Umbau des kleinen Raumes für den Ofen beschäftigt. Ein Fenster wurde erweitert, ein kleines Waschbecken installiert, ein Anschluss für den Brennofen gelegt und zu guter Letzt noch ein Gitter vor das Fenster montiert, damit die Hitze, die beim Brennen entsteht, auch über Nacht abdampfen kann. Nach vielen Gesprächen und Beratungen entstand mit weißer Farbe und einem Feuermelder eine kleine Brennstube, die ihren Zweck gut erfüllt.

In den Oktoberferien kam Unterstützung durch meine Tochter Adeline, sie stellte den Programmregler ein, fixierte einen Schrühbrand und einen Lasurbrand für unsere kleinen Kunstwerke. Endlich konnte der Brennofen befüllt werden, alle waren sehr aufgeregt. Der erste Brand war abgekühlt, und es kamen wundervolle Sachen zum Vorschein. Seitdem brummen die Werkstatt und der Ofen. Der Ton war leider ziemlich schnell aufgebraucht. Dank einer großzügigen Spende von Frau Müller-Eberl verfügten wir über weitere 10 Stangen Ton und konnten weitermachen. Inzwischen gibt es auch Angebote im Kunstunterricht mit diesem wunderbaren Material. Im kommenden Schuljahr werde ich die Töpferwerkstatt fortführen, und alle sind hoffentlich mit großer Begeisterung dabei.

Text und Fotos: Ulrike Rüss Töpferwerkstatt