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Hermannswerder Abend: Die Synagoge von Potsdam

20 April, 2023 um 19:00 - 20:30

Vortrag über historische Synagogenarchitektur und den ebenso einzigartigen wie typischen Bau der Potsdamer Synagoge von 1903.

Ostseite des Wilhelmplatzes mit Synagoge und Hauptpost. Aufnahme der Städtischen Lichtbildstelle vom 20. Juni 1935. Potsdam Museum, Inv.-Nr. FS 2777.

Assimilation – Eine Frage des Stils?

Nach mancherlei Abänderungen des „ursprünglich mit einer prächtigen Steinlaterne geplanten Projektes“ habe „Seine Majestät der Kaiser durch Allerhöchste Order“ im Mai 1901 den Neubau der Synagoge in der fertigen Gestalt genehmigt. Dies berichtete die „Potsdamer Tageszeitung“ am 17. Juni 1903, dem Tag, an dem die neue Synagoge von Potsdam am früheren Wilhelmplatz, dem heutigen Platz der Einheit nach zweijähriger Bauzeit eingeweiht wurde. Das Bauwerk, im Äußeren mit rotem Miltenberger Sandstein und einem polierten Sockel aus Meißner Granit verkleidet, zeige „die Formen des Barock-Stils nachfriderizianischer Zeit“; und damit die schmale Front größere Monumentalität erhalte, sei sie in der Grundform geschwungen. Im Inneren gäbe es hingegen Anklänge an das Empire. In seinen weiteren Ausführungen schwelgt der Autor geradezu in seinen Eindrücken von der Pracht der in Weiß, Blau und Gold gehaltenen Ausstattung, den polierten Bronzeleuchtern, Glasmalereien in den Fenstern, den Stuckarbeiten und Schnitzereien an Brüstungen und am Gestühl. Man gewinnt regelrecht den Eindruck, dass die neue Synagoge eher einer süddeutschen Barockkirche gleiche. Auch der Autor musste seinerzeit zugeben, dass eine Synagoge sich im Allgemeinen zwar „von den gottesdienstlichen Einrichtungen christlicher Gotteshäuser“ unterscheide, in diesem Fall „aber eigentlich doch weniger, als man gewöhnlich annimmt“.

Wie kommt es zu einer solchen Übereinstimmung zwischen einem christlichen und einem jüdischen Gotteshaus? Warum haben sich die Potsdamer Juden eine Synagoge gebaut, die, gäbe es da nicht den Davidstern im Giebel, die meisten Betrachter mit einer Kirche verwechseln würden? War das nur hier so oder entsprach dies einem Trend der Zeit? Gab oder gibt es überhaupt einen Stil für Synagogen und wie sahen bzw. sehen Synagogen andernorts aus? Diesen und weiteren Fragen, etwa, was eine Synagoge überhaupt ist, wird der Potsdamer Bauhistoriker Thomas Sander in seinem Vortrag im Evangelischen Gymnasium Hermannswerder am 20. April (Hörsaal, 19:00 Uhr) nachgehen.

Details

Datum:
20 April, 2023
Zeit:
19:00 - 20:30

Veranstaltungsort

Hörsaal
Hermannswerder 18
Potsdam, Brandenburg 14473 Deutschland
Telefon
03312313141

Veranstalter

Ev. Gymnasium Hermannswerder
Telefon
0331/2313141
E-Mail
www.hoffbauer-bildung.de
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