Grenzerfahrungen – den Süchten auf den Grund gehen 

Projektwoche zum Thema Suchtprävention

Vom 20. bis 24. September startete für die vier 10. Klassen eine Projektwoche zum Thema Suchtprävention. Den knapp 100 Schüler:innen wurde ein vielfältiges Programm geboten:
Neben einem Einführungsvortrag zur Drogen- und Suchtprävention von einer Polizeireferentin, Vorträgen von Lehrkräften zu den Themen Essstörungen (C. Gräff), Alkohol (K. Schasse) und Medien (T. Michelchensowie einem Sport-Parcours (S. Krull) mit Übungen zum Selbstvertrauen standen drei interaktive Projekttage auf dem Programm.

Eine Berlin-Exkursion führte zum Verein „KARUNA preventsim Prenzlauer Berg, wo die Jugendlichen in Themen-Räumen verschiedene Stationen zum Cannabis- und Medienkonsum durchliefen und beispielsweise die Legalisierung von Cannabis in Kleingruppen kritisch diskutierten.

Ein weiterer Projekttag fand mit dem Erzieher Veit Völkner statt, der in vertrauensvoller Atmosphäre persönlichkeitsstärkende Aktivitäten in den Mittelpunkt stellte u.a. folgende Impulsfragen: Was sind meine positiven Eigenschaften? Welche guten Eigenschaften hat mir meine Familie mitgegeben? Was macht wahre Freundschaft aus? Wie kann ich am besten entspannen?

Der sogenannte „Challenge Day“, der dritte interaktive Tag, wurde von der Institution „Junge Selbsthilfe“ aus Berlin-Mitte mit einem sehr engagierten Team durchgeführt. Dieser Tag war in der Tat eine echte Herausforderung für alle Beteiligten, hat es die Jugendlichen doch viel Mut gekostet, in kleinen Gesprächsrunden offen über ihre Gefühle zu sprechen: Was läuft gut in meinem Leben? Was macht mir gerade Sorgen? Was macht mir Angst? Angestaute Emotionen konnten sich entladen und aufgefangen werden, insbesondere durch die darauffolgende Übung: Notiere 16 Dinge, die dir guttun, wenn du traurig bist, auf einem Zettel, den du immer aus der Tasche ziehen kannst. Hier nur ein paar genannte Beispiele: singen, tanzen, Freunde treffen, spazieren gehen, Sportmachen, Tagebuch schreiben, Musik hören, kalt duschen, baden, ich schreibe auf, wofür ich dankbar bin, manchmal bete ich …
Schließlich berichteten Erfahrungsexpert:innen aus Potsdam und Berlin von ihren persönlichen Wegen aus der Sucht und wie sie zur Selbsthilfe gefunden haben, was bei den Schüler:innen einen großen Eindruck hinterlassen hat. Stille, Mitgefühl und Nachfragen durften miteinander geteilt werden.

Abgerundet wurde die Projektwoche durch kontrovers diskutierte Filmbeiträge wie zum Beispiel „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“, deren Wirkung noch intensiv nachhallt.

Insgesamt haben die Schüler:innen – je nach individuellem Vorwissen – viele verschiedene Eindrücke und Informationen gewonnen, die (natürlich) keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben können. Insbesondere die interaktiven Projekttage fanden bei den Schüler:innen großen Anklang, und der „Challenge Day“ gehörte laut Auswertung zum Höhepunkt der Woche.

Abschließend können wir auf eine gelungene Projektwoche zurückblicken: „Das hat unsere Klasse wieder mehr zusammengeschweißt nach all den Lockdowns“, „Reden hilft“, „Wir haben Dinge voneinander erfahren, die wir vorher nicht wussten“, „Jeder Tag war anders: informativ, kreativ oder emotional“, so lauteten einige der Schülerkommentare.

Die Projektwoche wurde maßgeblich von den Klassenleiterinnen der 10a und 10c geplant und organisiert.Vielen Dank an alle beteiligten Teamkolleg:innen und externen Referent:innen für ihre engagierten Beiträge. Besonderer Dank gilt auch einer Schülermutter der 10a, die den Kontakt zur Selbsthilfestelle Berlin vermittelt

(Im Namen des Projektteams Bettina Klingebiel und Robert Thies)

Literatur zur Suchtprävention