Studienfahrt nach Israel

Am Dienstag vor einer Woche waren die Studienteilnehmer* innen der Israelreise mit K. Sachse und S. Krull abends wohlbehalten nach Potsdam zurückgekehrt. Sie haben eine sehr erlebnisreiche und eindrucksvolle Zeit in Israel verbracht. Vier Tage später erschütterten Angriffe der palästinensichen Terrororganisation Hamas das Land. Mehr als tausend Tote sind zu beklagen. Es herrscht Krieg. Der Bericht der Reisegruppe schildert Eindrücke aus einer friedlichen und hoffnungsvollen Zeit, die noch so nah und doch schon so unendlich fern ist. (Anmerkung der Redaktion)

„Du bist Spitze, dass du da bist!“

So begrüßte uns die Deutsch lernende Kindergartengruppe von „Talitha Kumi“ in Beit Jala (Westjordanland). „Wo kommt ihr her?“ wurden wir auf unserer Reise öfter mal gefragt. Und immer erhielten wir auf unsere Antwort „Germany“ zufriedenes Nicken oder ein „Gut!“. Palästinenser und Israelis haben ein positives Deutschlandbild, bestätigte auch unsere Gesprächspartnerin bei der Deutschen Botschaft Tel Aviv. Dass wir jetzt ein anderes Israel-Bild, fernab angstbesetzter Vorurteile und mit mehr Kenntnissen besitzen, ist Ergebnis unserer diesjährigen Studienfahrt mit Frau Sachse und Herrn Krull, die uns vom modernen, weltoffenen Tel-Aviv in das jüdisch-traditionellere Jerusalem und darüber hinaus ins Westjordanland führte.

Es waren die Gespräche an vielen verschiedenen Orten, die uns die Vielfalt des Landes deutlich machten. Es ging um Geschichte, Gegenwart und Zukunftshoffnungen. Wir besuchten religiöse Orte, wie die Große Synagoge in Tel Aviv, die Grabeskirche, die Klagemauer und den Tempelberg in Jerusalem. Wir tauchten in die Geschichte des Zionismus, des 1948 gegründeten Staates und seiner Ministerpräsidenten ein. Wir setzten uns in Yad Vashem mit dem Holocaust auseinander. Wir erfuhren beim Besuch der Deutsch-Israelischen Auslandshandelskammer und im Peres Center für Peace and Innovation viel über israelische Startups und ihre Produkte, die auch wir selbstverständlich nutzen. Wir unterhielten uns mit Israelis über ihre Sorgen um den Rechtsruck im Land. Im evangelischen Schulzentrum von „Talitha Kumi“ erfuhren wir einerseits von enttäuschten Hoffnungen der dort Deutsch lernenden Schüler*innen der 11. Klasse, so wie wir frei reisen zu können, andererseits vom Willen, die Zulassung für ein Studium in Deutschland zu schaffen und von der Freude, sich mit uns Gleichaltrigen austauschen zu können.

Wir danken der Axel-Springer-Stiftung und der Harold-Bob-Stiftung für die großzügige Unterstützung dieser Fahrt. Spitze, dass wir da sein durften!

Text: Isabella Luise Löffler/ Katrin Sachse