Surfen im Atlantik

Am 19. September 2021 trafen sich 34 Schüler:innen und drei Lehrende auf dem Parkplatz unserer Schule, um gemeinsam eine knapp 24-stündige Busfahrt an den französischen Atlantik anzutreten. Es sollte nach Moliets gehen. Ein Ort, der ca. 125 km südlich von Bordeaux und ca. 45 km nördlich von Biarritz liegt, der europäischen Geburtsstadt des Surfens.

Die Stimmung auf der Hinfahrt war überwiegend verhalten, und ebenso hielt sich der Geräuschpegel wider Erwarten in Grenzen. Als wir uns dann jedoch immer weiter unserem Ziel näherten, verbesserte sich die Laune aller. Wir kamen mit schmerzendem Rücken und zu wenig Schlaf früher als erwartet im Pure-Surfcamp von Moliets an. Dort roch so sehr nach Meer, dass wir von Vorfreude erfüllt wurden.

Wenn man uns gefragt hätte, wie ein Surfcamp mit Surfer:innen und deren Lifestyle aussieht, hätten wir vermutlich genau das beschrieben, was wir nun zu Gesicht bekamen. Die Sonne schien, wir trugen unser Gepäck durch ein Camp voller Zelte, kleinen Bungalows und braungebrannten Menschen und gelangten schließlich zu der „Chill area“, die direkt an ein Volleyballfeld und eine Skate-Rampe grenzte. Schnell waren wir auf Bungalows aufgeteilt, die Sonne, der Strand und das Meer sorgten schnell für ein Urlaubsgefühl. Wir genossen den Blick auf den weiten Atlantik und spürten den erfrischenden Wind. Es machte uns alle glücklich, dass wir dem anstrengenden Schulalltag so schnell entkommen waren und nun noch einen „zweiten“ Sommer genießen durften. Nach einer allgemeinen Einweisung, dem Einteilen in die Surf-Gruppen und dem leckeren Abendessen, begann unsere erste Abendfreizeit, die die Mehrheit von uns erneut an den Strand trieb. 

Am nächsten Tag begannen die Surfkurse, wir stürzten uns aufgeteilt in kleine Gruppen in die Wellen, die mit einer Höhe von 1,4 bis 1,8 Meter für den Anfang ziemlich groß waren, aber trotzdem super viel Spaß boten. Zum Ende der Woche wurden die Bedingungen dann jedoch immer besser, und da sich die Zeiten jeder Gruppe an den verschiedenen Tagen veränderten, bot sich dank der Tide für jeden Menschen die eine oder andere perfekte Welle. Alle aus der Gruppe hatten viel Spaß, und jeder und jede machte in diesen vier Surftagen mit den 13 Surfstunden Fortschritte.

So vergingen die Tage voll von Strand, Sonne und Surfen, die wir alle so sehr genossen. Es war schön, wie man sich neu und deutlich besser kennen lernte. Und auch Herrn Krahl, Herrn Henning und Frau Linka lernten wir auf eine andere Art kennen, als wir alle zusammen am Donnerstag einen Strandabend genossen und gemeinsam unterschiedlichster Musik und dem Geräusch der Wellen lauschten.

Der letzte Surftag war dann schließlich schneller gekommen, als erwartet. Am Freitag, diesem letzten Tag, klingelten noch in der Dunkelheit die Wecker, wir frühstückten anders als sonst noch vor dem Sonnenaufgang. Danach ging es zum Strand, und wir surften alle zusammen von 8 bis 11 Uhr. Das Licht bot uns eine ganz besondere Atmosphäre, auch wenn man die Füße aufgrund der Kälte nicht mehr ganz spüren konnte. Als wir dann zurück im Camp waren und uns das Salz vom Körper gewaschen hatten, fuhren wir nach Biarritz. Biarritz war der erste Ort, an dem in Europa gesurft worden ist und hatte deshalb für unsere Studienfahrt besondere Bedeutung.

Am 26.09 kamen wir erschöpft, aber gut gebräunt und sportlich weitergebildet, wieder in Potsdam an. Die lange Fahrt hatte sich gelohnt. Wir durften uns neu kennen lernen, das Meer aus einer neuen Perspektive erleben und eine der spaßigsten Sportarten der Welt erlernen. Immer wieder wurden wir im Camp von den anderen Gästen angesprochen, wie gut wir es hätten. Und ja, sie hatten alle vollkommen recht. Es war eine wunderbare Woche, und wir sind unglaublich dankbar für diese Tage. Dankbar für diesen Sport, den wir ausüben durften, dankbar für Lehrende an unserer Schule, die solch besondere Fahrten mit uns unternehmen. Danke Frau Linka, Herr Henning und Herr Krahl!

Text: Jelle Siemer