„Verwaltung als Verbrechen“ ist der Name der Dauerausstellung im „T-Gebäude“ in Oranienburg, der ehemaligen SS-Behörde „Inspektion der Konzentrationslager“, zu der der LK Geschichte am 18.Juli eine Exkursion mit Workshop und Führung unternahm.
Hier, in der damaligen SS-Siedlung, die während der NS – Zeit noch wachsen sollte und in unmittelbarer Nachbarschaft zum KZ
Sachsenhausen, befand sich von 1938 bis 1945 einer der wichtigsten Täterorte des Nationalsozialismus.
Was hat ein Lieferschein für Gesellschaftsspiele an das KZ Auschwitz, was haben Formularvordrucke für
die Erfassung von Häftlingskleidung, was hat eine Häftlingskarteikarte, die über ein Vergehen eines Häftlings Auskunft gibt, mit NS- Verbrechen zu tun? Der Medientisch in der Ausstellung ermöglichte uns, Formulare als Quellen zu analysieren, sie mit denen in Verbindung zu bringen, die
diese Formulare erdachten, ordneten, archivierten und das Ganze zeitlich einzuordnen. Im Ergebnis unserer Quellenarbeit zeigte sich ein erschreckend effizient arbeitender bürokratischer Apparat der Nationalsozialisten, mit dem sie das gesamte System der Konzentrationslager (!) mit einem eigens dafür geschaffenen Formularsystem verwalteten. „Schreibtischtäter“? Dieser Begriff verharmlost, dass diese SS-Mitarbeiter die Lebensbedingungen der Häftlinge, die Ausbeutung durch Arbeit, die Mordaktionen bestimmten und gleichzeitig für die Besoldung, Belohnung und Ausstattung des SS-Wachpersonals sorgten. Bei einem Gang durch die Siedlung und die Gedenkstätte KZ Sachsenhausen diskutierten wir die Frage, was die Oranienburger, die Deutschen von den Verbrechen gewusst haben müssen.
Herzlichen Dank an Frau Ehl und ihre Mitarbeiter von der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten im T-Gebäude, Heinrich – Grüber – Platz, Oranienburg, die uns an dem Tag so großartige begleitet haben!
